Vom Weihnachtsgefühl

Jan-Nick freute sich auf Weihnachten, wie sich ein neunjähriger Junge nur auf Weihnachten freuen konnte.

Aber was ein Weihnachtsgefühl war und woher es kommen sollte, das wusste Jan-Nick noch nicht. Darüber hatte er sich überhaupt noch keine Gedanken gemacht. Wichtig war ihm nur, dass Mama und Papa mit ihm auf den Weihnachtsmarkt gingen - wo es Zuckerwatte und Karussells gab. Und wichtig war ihm, dass der Weihnachtsmann ihm auch das Geschenk brachte, das er sich schon so lange wünschte: Eine Carrera-Bahn...

Jan-Nick hörte auch Musik, natürlich. Was Jungs in seinem Alter eben so hörten. Die Charts rauf und runter. Aber manchmal lauschte er eben doch zu, wenn seine Mutter - wie jetzt in diesen Tagen - eine Weihnachts-CD einlegte. Hier oben im Norden Deutschlands war es auch irgendwie ein Muss, plattdeutsche Weihnachtslieder zu hören. Speelwark, Godewind und andere. Die Musik lenkte auf wundersame und wunderbare Weise vom 'Last-Christmas-Einerlei' ab. Jetzt war viel von 'Wiehnachtsgeföhl un Wiehnachtsgewöhl' die Rede. Eenmol in't Johr... Jungs in seinem Alter hörten doch SO was nicht...! Jan-Nicks Freunde mussten es ja nicht wissen, dass er sich zu Hause schon mal zu seinen Eltern setzte und mithörte.

"Was ist das eigentlich, das Weihnachtsgefühl?" fragte er seine Mutter.

"Ach, keine Ahnung, weißt Du... ich muss mir jetzt über ganz andere Dinge Gedanken machen. Was wollen wir Heilig Abend essen? Die Karten für das Weihnachtskonzert haben wir ja jetzt auch." sagte sie.

"Karten für das Weihnachtskonzert? Was für eins?" fragte er verwirrt.

"Na, Godewind kommt doch hier her und da gehen wir hin." sagte die Mutter.

"Genau, und da kommst Du mit. Ohne Widerrede. Alleine bleibst Du mir hier nicht zu Hause." sagte der Vater. Er kannte die Experimentierfreude seines pfiffigen Sohnes, was brennende Adventskerzen betraf. "Ein bißchen Kultur schadet auch Dir nicht."

Wenn auch widerwillig, dennoch beugte sich Jan dem Willen seiner Eltern. Dem war ja doch nichts entgegen zu setzen. Aber was das Weihnachtsgefühl war, das wusste er nun immer noch nicht. Kam das auf, wenn man endlich das Geschenk hatte, das man sich so sehnlichst gewünscht hatte? Kam das auf, wenn man über den Weihnachtsmarkt schlenderte und die ganzen Reize dort erst mal verarbeiten musste? Kam das auf, wenn man die Kerzen auf dem Adventskranz anzündete und Tag für Tag das Türchen im Adventskalender öffnete, um die kleine Nascherei zu essen? War das ein gefüllter Nikolausstiefel? Der Duft und Geschmack der Plätzchen und der Futjes, wie es sie hier oben im Norden gibt?

Es war der 06.12. und Godewind kam nach Klein Nordende, da wo Jan-Nick mit seinen Eltern wohnte. Am Nachmittag gingen sie los, zum Konzert. Es war nicht weit bis zum Veranstaltungsort und so konnten sie den Gang dorthin mit einem kleinen Nikolaussonntags-Spaziergang verbinden.

In der Halle angekommen, entdeckte er Arnold Tober, den alle eigentlich nur Biber nannten, am Merchandising-Stand. 'Den kenn' ich doch noch vom letzten Mal!' dachte Jan und ging auf ihn zu. Auch Biber erkannte seinen kleinen Freund wieder, es gab ein fröhliches "Hallo".

"Kannst DU mir sagen, was genau ein Weihnachtsgefühl ist?" fragte Jan vertrauensvoll den "Merchandising-Mann"

"Hmmm... kann ich Dir jetzt so auch nicht sagen, ich habe jetzt auch leider nicht so viel Zeit, aber weißt Du was? Warte doch einfach das Konzert ab, vielleicht weißt Du es ja dann? Bestimmt kann da der Larry was dazu sagen." antwortete Biber.

Das Konzert begann und während des ganzen Verlaufs des Konzerts wurde ihm immer besinnlicher zumute. Er empfand eine wohlige Wärme, eine positive Atmosphäre umgab ihn. Er schaute seine Eltern an und stellte fest, dass diese jetzt viel weichere Gesichtszüge hatten. Sie sahen nicht mehr so angespannt, besorgt und gestresst aus.

Jan-Nick hörte die Musik, bewunderte die Bühnentechnik und tauchte so richtig ein - in das Weihnachtsgefühl!

'Da ist es - das Weihnachtsgefühl!', es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Sich besinnen, sich entspannen, näher zusammenrücken.

"Freden för de Eer" schloß Godewind gerade ihren Titel "Allumbi is Wiehnacht" ab.

Die Düfte der Futjes und Plätzchen..., der Nikolausstiefel heute morgen und die Freude darüber..., der Weihnachtsmarkt..., die Musik..., die Wünsche vom Weihnachtsmann..., die Geschenke und die Freude darüber..., diese Besinnlichkeit..., diese Wärme und dieses Näher-Zusammenrücken... Alles, das alles zusammen machten das Weihnachtsgefühl aus!

Das Konzert war vorbei, die Halle wurde in ihr gewöhnliches Raumlicht getaucht und die Menschen strömten nach draußen. Alle sahen glücklich und zufrieden aus.

Jan-Nick war schon einmal bei einem Godewind-Konzert gewesen und wusste, dass die Gruppe für einen kurzen Plausch oder nordisch genannt: Schnack noch mal rauskam. Auch, um Autogrammwünsche zu erfüllen.

Als Jan-Nick dann an der Reihe war, sagte dieser dann auch glücklich strahlend zu Larry:

"Ich danke Euch allen - für das Weihnachtsgefühl!"

 

 

 Ein liebevoll zusammengestelltes Porträt aus 10 Jahren "Godewind in Geesthacht"

 

 

Hier wird ein kleiner Einblick in das Weihnachts-Tourneeleben 2007 gewährt.

 

 

Ebenfalls ein wunderschönes Lied mit passenden Bildern

 

 

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